Meine BIO Garten Oase hatte ich mir in diesem Sommer anders vorgestellt.  Vieles von dem, was ich ausgesät habe, ist gar nicht erst aufgegangen. Die Hokkaido Kürbisse haben die Größe von großen Äpfeln, Himbeeren sind mickrig und sehen krank aus. Die Kartoffeln sind klein geblieben. Zum Glück habe ich auf Vielfalt gesetzt und konnte trotzdem Tomaten, Zwiebeln, Gurken und Bohnen ernten. Ach ja Rettich und Endivien gibt es auch noch. Maulwurf und Wühlmäuse haben sich verständlicherweise dort konzentriert, wo ich öfter gewässert habe. Dabei haben sie manche Pflanze ausgebuddelt oder angefressen, die es sonst vielleicht auch noch geschafft hätte. 
Es ist aber immer noch viel zu trocken. Wenn das so weiter geht, ich weiß nicht.
Gerechterweise erwischt der Klimawandel jetzt auch schon die Generation, die ihn verursacht und leider damit auch mich. Trotzdem, dass ich wahrscheinlich schon einige tausend Bäume gepflanzt habe und unsere Ölheizung durch einen Holz-Kaminofen entlaste, fahre ich Auto und bin schon in den Urlaub geflogen.
Man möchte den aktuellen Lebensstil nicht aufgeben. Und über die direkten Auswirkungen des Klimawandels für uns, in den nächsten Jahren, wird ja auch immer noch nur spekuliert.
Die Wissenschaftler haben hier nichts zu sagen und für Politiker ist eine Abkehr vom grenzenlosen Wachstum sprichwörtlich kontraproduktiv. Sie veranlassen maximal ein Paar kosmetische Korrekturen, aber nicht ohne dabei gleichzeitig irgend eine Lobby zu bedienen. 
Und wir lassen uns gern vom Klimawandel mit einer neuen Handygeneration, SmartHome oder selbst fahrenden Autos ablenken.
Oder wir sind froh, dass es für die Miete und ein bisschen mehr reicht und das Ganze geht uns am Ar…. vorbei.
Es wird von der Besiedelung des Mars geschwafelt und es werden super Computer gefeiert.
Wie intelligent ist das denn, wenn wir bisher die einfachsten Prozesse der Natur, wie die Fotosynthese der Pflanzen, nicht nachahmen können und stattdessen an dem Ast sägen, auf dem wir sitzen.

Wer möchte, kann die Auswirkungen des Klimawandels jetzt schon überall sehen.
Beispiel: Drei tote Amseln und zwei tote Grünfinken musste ich diesen Sommer bisher schon beerdigen.
Bei der Suche nach den Begriffen „Amsel“ und „sterben“, bin ich auf der Seite vom NABU gelandet und die schreiben dort:

Das tropische Usutu-Virus kann zwischen Mai und November zum Teil massenhafte Todesfälle unter heimischen Vögeln verursachen. Vor allem Amseln sind davon betroffen.
Das Virus wird von Stechmücken auf die Tiere übertragen. 

Hier geht es zur NABU Meldeaktion zum Amsel sterben

Bis in die Nachrichten hat es das tropische Usutu-Virus noch nicht geschafft, ist aber trotzdem schon bei uns im Garten angekommen.

Die großen Probleme dieser Welt
können nicht mit der selben Denkweise gelöst werden,
mit der wir sie verursacht haben.
Albert Einstein